Samstag, 17. September 2016

Tag 135

Wie schnell sich das Blatt doch wenden kann – heute war Washington grausam … Regen und Kälte den ganzen Tag und dazu noch die am wenigsten gepflegte Sektion des PCT in diesem Staat. 50 – 60 Bäume, die quer über Trail lagen, ein komplett weggeschwemmter Wegteil und Sturzbäche, die dir entweder entgegenkamen oder in denen du quasi bergab geschwommen bist. Dazu noch ca. 25 Gebirgsbachdurchquerungen – einfach durch, Schuhe und Socken waren eh längst nass. Der Regen machte den Weg ziemlich gefährlich, nasse Bäume, nasse Steine – rutschiger Schlamm … keine Angst Mama, ich hab’s überlebt. Kein Wunder, dass meine Wetter-App „Stehekin“ nicht kennt, das ist kein Wetter hier, das ist ein Zustand!

Unterwegs haben wir Hikerin Carrie getroffen, die war im Wanderrock unterwegs, ihre Beine hatten die gleiche Farbe wie Uli Hoeneß‘ Kopf in seinen besten Tagen.

An so einem Tag willst du gar nicht aufstehen oder gleich nach 2 Stunden dein Zelt wieder aufbauen – aber da kommt Washington meinem allgäuer Dickschädel grade recht – so kurz vor dem Ziel, da gibt’s kein kneifen, das zieh ich durch.

Menno – 12 Stunden im Regen, blaue Zehen, verschrumpelte Finger, den Arsch abgefroren – wer will mich denn so noch?? 120 Meilen bis Kanada … "Wanderer, du weisst dass du in Washington bist, wenn die Feuchttücher, die du bei dir trägst, dein trockenster Ausrüstungsgegenstand sind."

"Hiker – you know that you are in Washington when your wet ones are the driest part of gear you carry."

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